Denkmalhof und Heimatmuseum Gererhof
Einblicke in das ländliche Leben im Lammertal aus vier Jahrhunderten
Die Erhaltung alter Handwerkstechniken, wie das Setzen eines Girschtenzaunes oder das Decken des Hauses mit "Legeschindeln" gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Heimatmuseums.
Einladung in die originale Rauchkuchl
Der zentrale Ort im Haus
Die Rauchkuchl, durch das Feuer erwärmt, war früher der zentrale Ort des Hauses. Ob kochen, backen, selchen oder waschen – alles spielte sich hier ab. Für die heutigen Verhältnisse kaum noch vorstellbar. Auch heute noch werden zu bestimmten Anlässen in der Rauchkuchl Krapfen nach Originalrezepten gebacken.
Rezept "Blattlkrapfen"
- 400 g Roggenmehl
- 200 ml Milch
- 1 Prise Salz
- Butterschmalz zum Herausbacken
Zubereitung:
- Mehl salzen, mit heißer Milch übergießen, zu einem festen, elastischen Teig rühren und eine Stunde rasten lassen
- Anschließend den Teig zu dünnen Fladen ausrollen und in Butterschmalz ausbacken
- Sobald sich der Teig aufbläht, mit einer Zange wenden und weiterbacken. Wenn die Krapfen auf beiden Seiten goldgelb sind, aus dem Schmalz nehmen und abtropfen
- Die Krapfen in eine Schüssel geben und mit Sauerkraut servieren
Bauernmöbel, Webstube, alte Tracht
Arbeiten und Feiern im Lammertal
- Die Bewohner des oberen Lammertals (besiedelt ab dem 12. Jahrhundert), konnten von Landwirtschaft und Holzarbeit nur ein sehr bescheidenes Leben fristen. Die Möbel sind daher entsprechend einfach, Schränke und Truhen im Vergleich zu anderen Gegenden nicht kostbar, aber unersetzlich.
- Die Dauerausstellung "Vom Flachs zum Leinen" demonstriert praxisnah die äußerst arbeitsintensive Leinenherstellung anhand aller vorhandenen Geräte für die Flachsverarbeitung bis hin zum Webstuhl.
- Obwohl mit Geld äußerst sparsam umgegangen werden musste, leistete man sich schöne Stoffe und verarbeitete diese aufwendig. Da Trachten nur an Festtagen getragen wurden, können die teilweise sehr kostbaren Gewänder gut erhalten gezeigt werden.
Die Kümpfe des Künstlers
Originelle Sammlung im Gererhof
Doch was ist ein Kumpf eigentlich? Früher wurde das Gras oder Getreide mit der Sense bzw. der Sichel gemäht werden. Zum regelmäßigen Nachschärfen der Schneidegeräte, "Wetzen" genannt, benötigte der Schnitter einen Wetzstein. Und dieser Stein steckte im Kumpf, einem Köcher, den der Mäher an einen Gürtel gehängt, mitgeführt hat. Um das Wetzen zu erleichtern, wurde der Stein nass gehalten, daher wurde der Kumpf mit Wasser gefüllt. Damit Wetzstein und Wasser in der Bewegung nicht hinausfällt bzw. ausläuft, wurde der Kumpf oben mit Gras oder Stroh zugestopft.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Personen | Preis |
---|---|
Erwachsene | 3,50 € |
Erwachsene mit TennengauPlusCard | 2,50 € |
Kinder | 1,50 € |
Kinder mit TennengauPlusCard | gratis |
Gruppen und Ermäßigungen | 2,50 € |
Führung durch die Sammlung | 2,00 € |
Jeden Mittwoch Mitte Mai bis Ende September
zwischen 15.00 und 16.00 Uhr.
Ab 5 Personen werden Führungen gerne entgegengenommen.
Anfragen bitte direkt unter 0664 1281241bei der Kustodin.
Die Hagenmühle am Rauenbach
Kleinod aus dem 17. Jhd.
Einst baute sich jeder Bauer in der Gegend sein eigenes Getreide an, gemahlen wurde dann meist in Gemeinschafts- mühlen. Als später kein Getreide mehr angebaut wurde, verfielen die Mühlen, einzig die Hagenmühle wurde 1985 saniert und wieder betriebsfähig gemacht.
Das Zermahlen des Getreides erfolgt über zwei Mühlsteine - der unten liegende Stein, der "Legerer", ist unbeweglich, der obere Stein, der "Läufer", dreht sich. Der Antrieb erfolgt durch das große Wasserrad. Das Trennen von Mehl und Kleie geschieht mit dem „Mühlbeutel“ durch Schütteln und Rütteln. Fast alle Bestandteile der Mühle sind aus Holz, deshalb heißt es auch so passend im Lied: „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach…“
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